Warum EPDM-Flachdichtungen geeignet für den Sanitärbereich sind

EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) hat sich als ein herausragendes Material für Flachdichtungen im Sanitärbereich etabliert. Mit seiner Kombination aus chemischer Beständigkeit, thermischer Stabilität und Flexibilität erfüllt es die hohen Anforderungen dieser Branche. In diesem Artikel untersuchen wir die technischen Eigenschaften von EPDM und zeigen auf, warum es für den Einsatz in Sanitärinstallationen prädestiniert ist.

1. Was ist EPDM?

EPDM ist ein synthetischer Kautschuk, der aus einer Mischung von Ethylen, Propylen und einem Dritter-Monomer (Dien) besteht. Diese chemische Struktur verleiht dem Material einzigartige Eigenschaften:

  • Hohe Elastizität: EPDM behält seine Flexibilität auch bei niedrigen Temperaturen.
  • Hervorragende Witterungsbeständigkeit: Beständig gegenüber UV-Strahlung, Ozon, Witterung und Feuchtigkeit.
  • Chemische Resistenz: Unempfindlich gegenüber einer Vielzahl von Chemikalien, darunter alkalische Lösungen und schwache Säuren.
  • Thermische Stabilität: Beständig gegen Temperaturen von -40 °C bis +120 °C, in einigen Spezialmischungen (peroxidvernetzt) sogar bis 150 °C.

Diese Eigenschaften machen EPDM zu einem bevorzugten Material in vielen technischen Anwendungen, insbesondere im Sanitärbereich.

2. Anforderungen an Dichtungen im Sanitärbereich

Dichtungen im Sanitärbereich müssen spezifische Anforderungen erfüllen, um ihre Funktion langfristig zu gewährleisten:

  • Wasser- und Feuchtigkeitsbeständigkeit: Permanenter Kontakt mit Wasser und feuchten Umgebungen erfordert Materialien, die nicht aufquellen oder verspröden.
  • Trinkwasserzulassung: Dichtungen müssen frei von schädlichen Stoffen sein und strenge hygienische Standards wie KTW-BWGK, DVGW oder W270 erfüllen.
  • Temperaturbeständigkeit: Sanitärinstallationen umfassen sowohl kalte als auch heiße Wasserleitungen. Dichtungen müssen in beiden Temperaturbereichen zuverlässig arbeiten.
  • Beständigkeit gegenüber Chemikalien: Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel und andere Chemikalien dürfen die Dichtungen nicht angreifen.
  • Langlebigkeit: Häufiges Öffnen und Schließen von Armaturen sowie Druck- und Temperaturschwankungen erfordern eine hohe Materialermüdungsfestigkeit.

EPDM erfüllt all diese Kriterien und ist daher einer der bevorzugten Elastomere für Sanitärdichtungen.

3. Eigenschaften von EPDM im Sanitärbereich

EPDM bietet eine Reihe von Vorteilen, die es ideal für den Einsatz im Sanitärbereich machen. Im Folgenden gehen wir auf die technischen Details ein:

  • Temperaturbeständigkeit: EPDM hält Temperaturen von -40 °C bis +120 °C stand, was es ideal für Warm- und Kaltwasseranwendungen macht.
  • Wasser- und Feuchtigkeitsresistenz: Die molekulare Struktur von EPDM verhindert das Eindringen von Wasser, wodurch es vor Quellung, Undichtigkeiten oder Deformationen geschützt ist.
  • UV- und Ozonbeständigkeit: Im Gegensatz zu vielen anderen Materialien widersteht EPDM langfristiger Exposition gegenüber UV, Ozon und Witterung, ohne Risse oder Versprödungen zu entwickeln.
  • Kompatibilität mit Chemikalien: EPDM ist beständig gegen chloriertes Wasser, schwache Säuren und alkalische Lösungen, was es ideal für Sanitärsysteme macht, die regelmäßig desinfiziert werden.
  • Gute Druckverformungsfestigkeit: EPDM-Dichtungen behalten ihre Form auch unter langfristiger Belastung, was eine zuverlässige Abdichtung gewährleistet.
  • Hygienische Sicherheit: EPDM erfüllt die Anforderungen wichtiger Zertifizierungen wie KTW-BWGL und DVGW, die für Trinkwasseranwendungen unerlässlich sind.

4. Vergleich mit anderen Materialien

Im Sanitärbereich konkurriert EPDM mit anderen Materialien wie NBR (Nitrilkautschuk), Silikon und PTFE. Hier ein Vergleich:

EigenschaftEPDMNBRSilikonPTFE
Temperaturbeständigkeit-40 °C bis +120 °C-30 °C bis +100 °C-60 °C bis +200 °C-200 °C bis +260 °C
ChemikalienbeständigkeitSehr gutGutBegrenztExzellent
UV- und OzonbeständigkeitExzellentMäßigSehr gutSehr gut
KostenNiedrigNiedrigMittelHoch

Wie die Tabelle zeigt, ist EPDM eine kosteneffiziente und leistungsstarke Lösung für viele Anwendungen im Sanitärbereich, insbesondere wenn UV- und Ozonbeständigkeit gefordert sind.

5. Anwendungen von EPDM-Flachdichtungen im Sanitärbereich

EPDM-Dichtungen finden in einer Vielzahl von Sanitäranwendungen Verwendung:

  • Armaturen und Ventile: Sicherstellung einer dichten Verbindung, auch bei häufigem Gebrauch.
  • Trinkwasserleitungen: EPDM erfüllt die hygienischen Anforderungen für Trinkwassersysteme und ist daher eine bevorzugte Wahl.
  • Abwasser- und Entwässerungssysteme: Chemische Beständigkeit macht EPDM ideal für den Kontakt mit Reinigungsmitteln und anderen chemischen Substanzen.
  • Dusch- und Badarmaturen: Beständig gegen Temperaturschwankungen und Wasserexposition.

6. Pflege und Wartung

Um die Langlebigkeit von EPDM-Dichtungen zu maximieren, sollten einige Wartungsmaßnahmen beachtet werden:

  • Regelmäßige Kontrolle auf Risse, Verfärbungen und Sprödigkeit.
  • Vermeidung von Kontakt mit mineralischen Ölen oder Fetten, die EPDM angreifen könnten.
  • Sanfte Reinigung mit milden Reinigungsmitteln.

Fazit

EPDM ist aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften wie Temperaturbeständigkeit, chemischer Resistenz und hygienischer Sicherheit ein ideales Material für Flachdichtungen im Sanitärbereich. Es erfüllt die strengen Anforderungen dieser Branche und bietet eine langlebige, kosteneffiziente Lösung für zahlreiche Anwendungen. Mit der richtigen Pflege und Wartung kann die Lebensdauer von EPDM-Dichtungen zusätzlich verlängert werden.